Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals für Flusskreuzfahrten

Kreuzfahrten erleben nicht nur auf den Weltmeeren einen ungebrochenen Boom, sondern auch auf Flüssen. Vor allem Passgiere, die sich auf dem hohen Meer nicht wohl fühlen und möglichst viel in kurzer Zeit sehen möchten, buchen Schiffsreisen auf inner- oder außereuropäischen Wasserstraßen. Reiseveranstalter wie Thomas Cook haben dementsprechend ein immer größeres Angebot an Kreuzfahrten im Binnenland im Programm.

Neben beliebten Gewässern wie dem Nil oder der Donau rückt zunehmend auch der Rhein-Main-Donau-Kanal in den Fokus der Nachfrage. Die Verbindung zwischen dem Main bei Bamberg und der Donau bei Kelheim ist rund 170 Kilometer lang und führt an namhaften Kulturstädten wie Frankfurt, Würzburg oder Nürnberg sowie an idyllischen Natur- und bedeutenden Kulturlandschaften wie dem Altmühltal und der fränkischen Weinregion entlang. Unterwegs sind die bundesweit größten Schleusen mit Hubhöhen von fast 25 Metern zu überwinden. Der Teilabschnitt des Europakanals von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer wurde 1992 fertig gestellt und wird seitdem immer mehr für den Passagierverkehr genutzt. 2011 beförderten nach offiziellen Angaben fast 700 Fahrgastkabinenschiffe rund 110.000 Flussreisende über den Kanal.

Dem Boom folgend, ist der Ausbau der Wasserstraße in vollem Gange. Für Niederbayern wurde in diesem Jahr die Erweiterung zwischen Straubing und Vilshofen beschlossen, wodurch Binnenschiffe den Abschnitt künftig auch bei niedrigem Wasserstand passieren können sollen. Nürnberg baut seinen Personenhafen seit 2011 massiv aus: Ab 2015 sollen bis zu zehn Passagierschiffe gleichzeitig im Süden der Stadt vor Anker gehen. Neben der Anlegeinfrastruktur mit Strom- und Wasseranschlüssen für die Schiffe erweitert die Stadt auch das Hafengelände um breitere Zufahrten für Busse, die Landgänger in die Stadt transportieren.

Der Hafen selbst soll durch eine Aussichtsplattform, Informationsangebote und eine attraktive Landschaftsgestaltung zum Ausflugsziel für die Nürnberger und umliegende Gemeinden werden. Die Stadt erhofft sich von dem millionenschweren Großprojekt eine Ankurbelung der Tourismuswirtschaft, die sich nicht nur auf die Kreuzfahrtindustrie beschränkt. Mit dem umfassenden Konzept stehen die Chancen gut.

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